Montecastello-Weg nach Tignale (kurz)

  • Schwierigkeit: E, also für geübte Wanderer
  • Strecke: 9,8 Kilometer
  • Starthöhe: 70 Meter über dem Meeresspiegel
  • Maximale Höhe: 770 Meter
  • Gesamter Aufstieg: 700 Höhenmeter im Aufstieg
  • Gehzeit: etwa 4 Stunden reine Gehzeit

Zu Fuß von Campione del Garda zu starten bedeutet, die Welt der Segel und der alten Industriebauten der ehemaligen Baumwollspinnerei hinter sich zu lassen und sofort in das Reich der Felsschluchten, des Wassers, das den Berg aushöhlt, und der über dem See schwebenden Heiligtümer einzutreten. Der Cammino di Montecastello, bergauf vom Dorf am Seeufer in Richtung Tignale begangen, ist ein Weg, der Natur sowie Industrie und christliche Archäologie zu einer einzigen Erzählung verbindet. Druckleitungen, Werksgebäude, Saumpfade, alte Brücken, Einsiedeleien und ein Heiligtum, das spektakulär über dem Gardasee thront.

Vom alten Werk zum Felsenheiligtum

Nachdem man das Gelände von Univela und die Spuren der großen Fabrik, die die Geschichte von Campione geprägt hat, hinter sich gelassen hat, folgt man dem Weg 212, der am Hang ansteigt und zum Beginn des Weges 110 führt. Der Aufstieg beginnt sofort recht steil mit einer Treppe direkt neben dem Bach. Hier lassen sich die Einlaufbauwerke der Druckleitung aus nächster Nähe betrachten, ein sehr konkretes Zeugnis jener Zeit, in der die Wasserkraft Turbinen und Webstühle antrieb.

Nach diesem Abschnitt folgt man dem Weg 266, der mit etwa einem Dutzend Kehren rasch auf ungefähr dreihundertfünfzig Höhenmeter führt. Hinter einem wird das Dorf Campione immer kleiner, während sich vor einem zunehmend weitreichende Ausblicke über den See öffnen, auf das Brescianer und Trentiner Ufer und auf die Kette der Berge im Hintergrund.

Der Weg wird nun weniger steil und gleichmäßiger, bis auf etwa fünfhundertsiebzig Höhenmeter, wo der Anstieg etwas nachlässt, zwischen Waldpassagen, Lichtungen und Blicken auf die alten Saumpfade, die früher die Dörfer verbanden. Im letzten Abschnitt hinauf zum Monte Cas nimmt die Steigung wieder zu. Dieser Gipfel ist ein natürlicher Balkon, ideal für eine Pause, einige Fotos und um Kräfte und Energie zu sammeln.

Unmittelbar vor und nach dem Gipfel liegen einige der eindrucksvollsten Aussichtspunkte der gesamten Tour. Der Blick umfasst den See, die Felswände, die Zitronengärten und die Linien der historischen Straßen, die seit Jahrhunderten das Verhältnis zwischen den Dörfern in der Höhe und den kleinen Häfen am Ufer geprägt haben. Von hier führt ein letzter Abschnitt auf der Höhe weiter bis zum Heiligtum Montecastello in der Gemeinde Tignale, einem wahren Schatzkästchen sakraler Kunst, früher auch militärische Befestigung und heute ein wichtiger Bezugspunkt der christlichen Archäologie am Gardasee.

Zwischen Einsiedeleien, Wildtieren und ländlicher Archäologie

Nach dem Besuch des Heiligtums, mit seinen Fresken, den ehemaligen Verteidigungsstellungen und dem eindrucksvollen Panorama über den Gardasee, steigt man in Richtung Prabione ab. In diesem Bereich führt der Weg in das Herz des Naturparks Alto Garda Bresciano, zwischen Wiesen, historischen Kulturlandschaften und Spuren einer ländlichen Ökonomie, die im Gleichgewicht zwischen Wäldern, Weiden und kleinen bewohnten Kernen lebte.

Route A, Natur und direkter Rückweg

Man geht weiter bis zum Wildbeobachtungspunkt des Museums des Naturparks Alto Garda Bresciano. Dieser Ort eignet sich ideal für eine Pause, um die Brotzeit inmitten von Wiesen und Wäldern zu genießen und mit etwas Glück Hirsche, Rehe oder Greifvögel im Flug zu beobachten. Nach der Pause folgt man dem Weg 204, bis man erneut auf den Weg 266 trifft, der dann in umgekehrter Richtung zurück zum Monte Cas, ins San Michele Tal und schließlich zum Ausgangspunkt in Campione führt.

Route B, in das Valle Scura und zum Pontesel

Wer einen Tag mit noch mehr Eindrücken von Industrie und ländlicher Archäologie erleben möchte, geht stattdessen über die Via Mazzini weiter und folgt dann der mit 204 markierten Mulattiera im sogenannten Valle Scura. Hier verändert sich die Landschaft. Der Wald wird dichter, das Licht fällt nur stellenweise ein und die Tour bekommt fast den Charakter einer Entdeckungstour, zwischen alten Trockenmauern, Steinbauten und Spuren wasserbaulicher Anlagen.

Das Symbol dieses Abschnitts ist der „Pontesel“, eine alte Steinbrücke mit zwei übereinanderliegenden Bögen, die die beiden Talhänge an einer engen, dunklen Schlucht von rund vierzig Metern Tiefe verbindet. Ihn zu überqueren ist eine kleine Lektion in Landschaftsarchäologie. Man spürt, wie wichtig dieser Übergang einst war, um Gemeinden, Felder und Weiden an den beiden Talflanken miteinander zu verbinden.

Hinter dem Pontesel steigt der Weg wieder an und gewinnt auf stellenweise steilen Pfadspuren ungefähr zweihundert Höhenmeter, bis man die Ortschaften Prione und Cadignano erreicht, wo in ruhiger Umgebung zwischen Wiesen und alten Bauernhäusern die Mittagspause mit mitgebrachter Verpflegung eingelegt wird.

Kurze Route Lange Route

Der Rückweg über den Arbeiterinnenweg

Der Rückweg nach Univela führt über die Ortschaft Pregasio und dann hinunter über den steilen Hang in Richtung Campione. Hier folgt man dem bekannten Sentiero delle Operaie, dem sogenannten Arbeiterinnenweg, einem gesicherten Pfad, der früher die Häuser und Dörfer weiter oben mit der Fabrik am See verband. Dieser Abschnitt gehört zu den eindrucksvollsten in Bezug auf die soziale Erinnerung. Sich vorzustellen, wie die Arbeiterinnen diesen Weg Tag für Tag hinunter und wieder hinaufgingen, macht die Wanderung zu einer Reise in die Geschichte der Arbeit am Gardasee und nicht nur zu einer Bergtour.

Zwischen Stufen, gesicherten Passagen und überraschenden Ausblicken auf den See führt der Arbeiterinnenweg die Wandernden zurück vor das große Industriegebäude, die Druckleitungen, die Schornsteine und die Anlagen, die heute für Sport und Tourismus genutzt werden. So schließt sich ein Rundweg, in dem jeder Abschnitt eine andere Beziehung zwischen Mensch, Berg, Wasser und Glaube erzählt.

Technische Daten Route A

RoutenartRundweg mit Start und Ziel in Campione del Garda
SchwierigkeitE, Wanderweg
Gesamtlänge9,8 Kilometer
Starthöhe70 Meter über dem Meeresspiegel
Maximale Höhe770 Meter
Gesamter Aufstieg700 Höhenmeter
GehzeitRund 4 Stunden reine Gehzeit
Wasser unterwegsNicht vorhanden, es muss ausreichend Wasser mitgenommen werden

Empfohlene Ausrüstung

Aufgrund des Höhenunterschieds und der steilen Passagen, Stufen, Brücken und gesicherten Wegstücke ist es wichtig, den Cammino di Montecastello mit angemessener Ausrüstung zu begehen:

  • Wanderschuhe mit gut profilierter Sohle
  • Stirnlampe, nützlich bei schwachem Licht und in engeren Passagen
  • Wanderstöcke, um Aufstieg und Abstieg besser zu bewältigen
  • Mehrlagige Kleidung, abgestimmt auf Jahreszeit, Höhe und Wetterlage
  • Wind und Regenjacke
  • ausreichend Wasser für die gesamte Tour
  • Brotzeit und kleine Energiesnacks

So wird die Tour von Campione del Garda nach Montecastello und zurück zu weit mehr als einer einfachen Wanderung. Sie lädt dazu ein, die Landschaft mit anderen Augen zu lesen und Geologie, Natur sowie Industrie und christliche Archäologie an einem einzigen Wandertag zwischen See und Bergen miteinander zu verbinden.

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